39. Pole Poppenspäler Tage

Erneute Einladung in den hohen Norden

Sandra und Julia beim Aufbau des Hasenwagen für

Mit "Der Sängerkrieg der Heidehasen" und "Im Frühling hat man keine Lust zu sterben!" war ich auf das Internationale Figurentheaterfestival nach Husum eingeladen.

Ich habe mich sehr gefreut über die nun schon dritte Einladung auf die Internationalen Pole Poppenspäler Tage in Husum. Dieses Jahr war es die 39. Ausgabe und ich wünsche dem Festival noch viele weitere Jahre voller Puppen- und Figurentheaterkunst aus nah und fern.

Dieses Jahr war ich mit zwei meiner Produktionen eingeladen und hatte auch noch Zeit mir Kolleg*innen anzuschauen.

Die Heidehasen stürmten den Südflügel

Nach unserer Ankunft am Montag Nachmittag, ging es gleich ans Aufbauen und Einrichten. Diesmal das erste mal mit Kollegin Sandra Bringer, die auch die Vorstellung gefahren hat.

Am Dienstag früh hatten wir eine sehr schöne Vorstellung mit „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ im Südflügel des Schlosses vor Husum. Etwa 100 Schüler*innen der zweiten Klassen besuchten die Vorstellung. Im Anschluss bekam jedes Kind, wie immer, einen Hasen-Aufkleber.

Mit den begeisterten Lehrer*innen war ich dann noch im Gespräch und sie nahmen mir dankend unser Begleitheft mit Nachbereitungsmaterial für den Unterricht aus der Hand.

Ich war und bin sehr zufrieden.

Auftritt in der Ehemaligen Synagoge

Am Mittwoch fand dann unser Auftritt von „Im Frühling hat man keine Lust zu sterben!“ in der Ehemaligen Synagoge Friedrichstadt statt. Nach der ausverkauften Vorstellung fand ein sehr intensives Nachgespräch über die unterschiedliche Wirkung der Inszenierung auf jung und alt und die Auseinandersetzung mit den Gräueltaten der Nationalsozialisten statt.

Gelobt wurde unsere Inszenierung vom Publikum im Zusammenhang mit dem so wichtigen politischen Bildungsansatz. Diesen verfolgen wir seit 2019 intensiv in Schulen und sozialen Einrichtungen vorwiegend in Sachsen-Anhalt, aber auch in Brandenburg und Sachsen. Und dies tun wir nicht nur mit dieser Produktion.

Hier ein Ausschnitt der Ankündigung eines Mitglieds des Pole Poppenspäler Förderkreises e.V.:

„[…]Und wie sieht es heute aus? Winston Churchill sagte einst: „Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“ Sie, die uns ein Leben in Freiheitgarantiert, schützt sogar diejenigen, die sie abschaffen möchten. Wir müssen unsere Grundwerte verteigdigen und kommende Generationen zu mehr Verantwortung erziehen. Dann haben Populisten keine Chance. Es gibt immer weniger Zeitzeugen, deshalb müssen wir jetzt dafür sorgen, dass nichts vergessen wird.
Diese Lesung heute Abend trägt dazu bei. […] Julia Raab, die bereits 2014 bei uns zu Gast war, gibt den von Nationalsozialisten ermordeten Frauen noch einmal eine Stimme. Ich bin sicher, dass wir sie nicht nur hören, sondern auch nicht mehr vergessen werden.“

Ruth Zimmermann, Pole Poppenspäler Förderkreis e.V.

Kolleg*innen gucken

Zeit hatten wir, uns drei Vorstellungen von Kolleg*innen anzuschauen.

‚Cherry Picking Shakespeare‘ von KOBALT Figurentheater, Lübeck
‚Zottelhaube‘ von AMBRELLA Figurentheater, Hamburg
‚Polly und ihre Papageien‘ von Theater Zitadelle, Berlin

Figuren von 'Polly und ihre Papageien' von Theater Zitadelle

Ausstellung im Poppenspäler Museum

Natürlich war ein Besuch im Pole Poppenspäler Museum im Schloss vor Husum für Sandra und mich Pflicht – Von, aus Kindertagen alt bekannten Gummikasperhandpuppen über fein geschnitzte Marionetten, fein geschnittene Schattentheaterfiguren, die altbewährten Kasperköpfe bis zu, einer Stuttgarter Studentin wohl bekannten, Fritz Herbert Bross Figuren. Herrlich!

Sonderausstellung

Auch die Sonderausstellung über den Restaurator, Künstler und Sammler Dietmar Schwenck„Von der Bühne zum Bild. Das zweite Leben der Theaterfigur“ haben wir uns nicht entgehen lassen. Wir konnten tolle Marionettenfiguren u.a. aus dem ehemaligen Burma des Sammlers und kunstvoll gearbeitete Plastiken und Bilder des Künstlers betrachten.